Zwei neue Tiere – eine Unendliche Geschichte mit „Artax und Artreyu“
Wie bei allen tropischen Arten sind auch die Burma sehr eigen. So hatte ich in frühen Jahren bei meinen Pantherschildkröten (gerade bei Neuzugängen) immer mal Probleme. Angefangen hat es meist damit das die Tiere meist Jungtiere aufhören zu fressen und kaum noch aus Ihrer Schlafhöhle heraus kamen. Kurzum Sie haben nur geschlafen, gewicht verlohren und hätte man nichts getan wären Sie gestorben. Der Befund war beim Fachtierarzt (Reptilien Experte) dann oftmals Flagellaten und/oder Oxyurenbefall. Meist hat man dieses mit Molevac (ParkeDavis) aus der Apotheke gut wieder hinbekommen. Bei starkem Flagellantenbefall halft oft nur Metrodidazol (ein Teufelszeug) wo die Tiere dann garnichts mehr gefressen haben, jedoch immer nach der Behandung rasch wieder fit waren. Hier sollte sich nun zeigen das alles was bisher immer gut geholfen hat bei Burma Sternschildkröten garnicht hilft! Nun hatte ich um den 06/2018 zwei neue große Burma „Herren“ übernommen aus guter Haltung die wegen Umzug (kein Garten) abzugeben waren. Zwei ganz nette Herren die ich eigentlich nicht unbedingt wollte – aber als ich dann die Fotos der Tiere gesehen hatte war ich hin und weg. Sie waren gleichalt wie mein „Maitrie“ 7 Jahre und irgendwie konnte ich nur noch an die zwei denken. Somit habe ich dann zugesagt das ich die zwei aufnehme. War soweit auch alles prima, die zwei zogen ein – geprüft und getestet vom Tierarzt in Karsruhe und Topfit. Nun war es etwas ungeschickt da wir danach für 1 Woche im Sommerurlaub waren. Unsere Urlaubspflege hat es aber perfect gemacht und alles lief gut. Mit der Zeit kam es mir aber vor als wenn ich die zwei immer wenige heraumlaufen sah und am fressen auch immer weniger. Die Beobachtung habe ich dann optimiert und bemerkt das die Herren wirklich Ihre Aktivität eingestellt hatten. Nein, nicht gut. Dann ab zum Tierarzt. Wir bemerkten einen seltsamen Belag im Maul (Höhle) rosa mit hellrosa fleckig. Sah aus wie Halsweh beim Menschen. Meine zwei „Artax“ und „Atreyu“ waren nun also krank.
Nun wurden diverse Abstriche gemacht, Kot und Blut alles wurde gestestet. Befund: 18.07.2018 LABOKLIN Labor Hoher Gehalt Acinetobacter baylyi und Hoher Gehalt Pseudomomas aerginosa. Es wurde dann gleich auch ein Antibiotika Resistenz Test mit gemacht. Dieser Sagte das man Baytril nehmen könnte. Allerdings zeigen die nächsten WOCHEN das es weder Oral noch Injektion half. Ein leichter Wurmbefall wurde auch noch festgestellt und behandelt. Allerdings war ich nun wirklich 5x am Tag mit Infusionen Spritzen und Crisital Care Futter Brei beschäftigt und das ging so über viele Wochen. Langsam war ich selbst am verzweifeln da die zwei auch keine Lust hatten dauernd das Maul aufzumachen und Spritzen sind ja auch nicht wirklich toll! Ich war ständig mit der Vorbesitzerin in Kontakt und Sie kam auch zu Besuch und gab mir sogar einen Anteil der Tierarztkosten. Es ist schön zu sehen das es noch gute Menschen auf dieser Welt gibt denen das Wohl der Tiere an erster Stelle steht und die wirklich die Tiere lieben auch wenn Sie diese einmal weggeben müssen. Das zeigt mir das meine Entscheidung richtig war.
Aufgrund des Zustandes (Sie hatten sogar 100g je Tier zugenommen von dem Brei Futter) wurde ich zu den Experten nach Karlsruhe dann weiterempfohlen. Dort folgten nochmal um 600,- Euro Bluttests und diverse Abstriche. Ergenbis die zwei hatten wenig Glucose und wenig Eiweiß im Blut. Also ein Zustand wie eine Griechische Landschildkröte direkt nach der Winterruhe. Sehr schön! UND NUN?!? Weitere Infusionen und Flasche und Spritzen später keine Besserung. Auch Metrodidazol hatte ich zweimal eingegeben was auch für einige Stunden so wirkte wie wenn es helfen würde aber danach war alles wieder wie vorher. Nur kurz waren die zwei wieder etwas agiler beim herumlaufen. Weitere Telefonate und Tierarztbesuche ohne Ergebnis. Mir war zu heulen – wowas hatte ich noch nie gehabt! Vor allem wenn die Experten schon nichts mehr wissen was ich tun kann. Wenn die es nicht wissen wer denn dann.
Verzweiflung machte sich bereit und eine große Traurigkeit. Was sollte ich tun? Zudem hatten beide Tiere nun jeden Tag mehr Nasenausfluss (das war neu) und dazu noch Schaum vor dem Maul. Eine Bekannte meinte zu mir die sehen aus wie wenn Sie Tollwut haben. Ach je… Nun musste was passieren. 25.08.2018
Mein Gefühl und ein Tipp einer alten Freundin brachte mich wieder zur Tierärztin Nr. 1 nach Böckingen, Seestraße. Ich kann diese Tierärztin nur empfehlen, ich habe dort immer ein sehr gutes Gefühl weil man spürt das die Leute dort die Tiere gerne haben und wirklich tun was Sie können um den Tiere zu helfen. Leider hatte ich bei vielen Tierärztin bisher eher das Gefühl es geht nur um den Geld betrag und wie man möglichst viel berechnen kann. Also war ich wieder dort wo ich das Gefühl hatte man kann helfen! Ich kam sehr geknickt und traurig ins Behandlungszimmer und hatte alle Befunde dabei. Mit den Worten: “ So nun haben uns die Experten aufgegeben“ setzte ich die zwei Herren auf den Behandlungstisch. Ein anderes Antibiotika das war meine Idee. Wir brauchen einfach was – wo die Tiere schnell wieder ins Leben ans Futter bringt.
Es wäre möglich meinte die Tierärztin aber es kann sein das die Tiere es nicht überleben – also entweder Sie überleben und sind gesund oder Sie sterben.
Da ich langsam wirklich an einem Punkt war wo ich nur noch wollte das die Tiere fit sind – nahm ich es in Kauf. Und es war die Rettung meiner zwei Tiere!
Es folgten noch mehrere Besuche um das Antibiotika zu spritzen aber die Tiere haben dann schon nach 4 Tagen wieder angefangen zu fressen bis Heute.
Name des Präperates: Ceftazidim. Es wurde neben den Vorderfuß gespritzt. Datum 20.09.2018 die Tiere sind wieder Gesund!
Nun habe ich ein weiteres Tier (meines alten Bestandes) was die gleichen Symtome zweigt. Interessant ist das der Auslöser eine kalte Nacht im Freiland war.
Mein Maitrie war beim Sturm Abends aus dem Gewächshaus heraus gekommen hatte die Trennwand eingerennt und war bei +8°C eine Nacht im Freiland bei Regen.
Er zeigt keinen Schnupfen aber auch den Belag im Maul und frisst nicht mehr und hockt nur im Haus. Also kann man sagen Stress ist der Auslöser oder eine kalte Nacht.